Warum Politik nicht alles versprechen – und schon gar nicht alles regeln sollte
Es beginnt beim Heizungsverbot. Geht weiter bei der Kinderernährung. Und endet bei der Frage, wie viele Quadratmeter Wohnraum jemand noch bewohnen darf.
Immer häufiger entsteht der Eindruck, der Staat wisse besser, was gut sei – und nehme sich das Recht, Menschen entsprechend zu formen. Nicht durch Überzeugung, sondern durch Vorschrift. Nicht durch Aufklärung, sondern durch Verbote.
Die Rolle des Staates: Möglich machen, nicht lenken
Doch es ist nicht Aufgabe des Staates, Menschen zu optimieren. Seine Aufgabe ist es, ihnen zu vertrauen – in ihre Urteilskraft, ihre Eigenverantwortung und in die Freiheit, Dinge anders zu sehen und anders zu lösen.
Politik muss nicht alles regeln. Sie darf auch offenlassen, was Menschen selbst gestalten können. Denn Freiheit lebt nicht davon, dass alles geregelt ist – sondern davon, dass nicht alles geregelt werden muss.
Mut zur Lücke statt Kontrollreflex
Was fehlt, ist der Mut zur Lücke. Der Mut, nicht auf jede Unsicherheit mit Kontrolle zu reagieren. Der Mut, Spielräume zuzulassen, auch wenn sie unübersichtlich sind.
Und der Mut, ehrlich einzugestehen, dass der Staat nicht alles leisten kann – und es auch nicht soll.
Wenn Verantwortung entzogen wird
Wo Politik beginnt, jede Lebenslage absichern zu wollen, entsteht eine gefährliche Erwartung:
Dass individuelle Entscheidungen ersetzt werden durch kollektive Lösungen. Dass Verantwortung an die Bürokratie delegiert werden kann an eine Bürokratie, die vermeintlich besser weiß, was richtig ist.
Doch ein Staat, der für alles zuständig ist, wird am Ende niemandem mehr gerecht. Er überfordert sich – und entmündigt die, für die er da ist.
Vertrauen statt Vorschrift
Auch politische Debatten brauchen wieder mehr Vertrauen ins Unvollständige – statt reflexhaft nach neuen Regeln zu rufen. Nicht jedes Problem verlangt nach einem Gesetz.
Manches lässt sich besser durch Zutrauen lösen als durch Regulierung.
Freiheit heißt: Spielraum statt Vollkasko
Ein freiheitliches Politikverständnis erkennt Grenzen nicht als Schwäche, sondern als Ausdruck von Respekt.
Es sagt nicht: „Der Staat regelt das für dich.“ Sondern: „Du darfst selbst entscheiden, wie du leben willst.“
Freiheit ist kein Versorgungsversprechen. Sie ist ein Gestaltungsraum. Und sie beginnt mit der Bereitschaft, Menschen selbst entscheiden zu lassen – auch dann, wenn sie andere Wege gehen als erwartet.