Denken heißt sich bewegen zu lassen.

Impulse entstehen dort, wo Denken beginnt, sich zu bewegen. Sie sind keine schnellen Urteile, sondern leise Fragen, die bleiben – auch dann, wenn andere schon Antworten geben. Nachdenken bedeutet, die Welt nicht nur zu betrachten, sondern sie sich zu erklären. Es verlangt die Bereitschaft, innezuhalten, Widerspruch zuzulassen und eigene Überzeugungen zu prüfen. Denn wer verstehen will, muss aushalten, dass Erkenntnis Zeit braucht.

Diese Rubrik versammelt Gedanken, die nicht ins Parteiprogramm passen müssen, aber politisch sind – weil sie dem Denken Raum geben. Impulse sind keine Positionen, sie sind ihr Anfang. Sie öffnen die Tür zu dem, was Politik im besten Sinne sein kann: ein fortwährender Dialog zwischen Zweifel, Erfahrung und dem Mut, beides auszuhalten.

Birgit Wegner

Impulse im Klartext

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Warum das Verschwinden einer Idee gefährlicher ist als das Scheitern einer Partei

Über die Gefahr, dass politische Routine den Kern einer Idee erstickt Liberalismus war nie bequem. Er war das Versprechen, Freiheit mit Verantwortung zu verbinden – Maß zu halten zwischen Eigenständigkeit und Gemeinsinn. Doch in einer Zeit, in der jede Haltung zur Pose werden kann, droht der Liberalismus leise zu verstummen. Nicht, weil seine Idee überholt…

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Extremismus ist keine Einbahnstraße

Über den Verlust intellektueller Redlichkeit im Umgang mit Demokratiefeinden Wer über Extremismus spricht, muss bereit sein, ihn auf allen Seiten zu sehen. Doch genau daran mangelt es zunehmend – nicht an Empörung, sondern an Ehrlichkeit. Der Reflex, politische Ränder moralisch zu sortieren, ist bequem, aber gefährlich. Er ersetzt Analyse durch Gesinnung und erschwert das, was…

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Moral ersetzt keine Argumente

Über den Unterschied zwischen Haltung und moralischer Selbstgewissheit Moral ist wichtig – aber sie ist kein Argument. Sie gibt Orientierung, doch sie darf den Zweifel nicht ersetzen. Wo Moral zum Maß aller Dinge wird, verliert Politik ihre geistige Beweglichkeit. Aus Überzeugung wird Überheblichkeit, aus Haltung wird Selbstgerechtigkeit. Wir erleben eine Zeit, in der moralische Lautstärke…

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Eigenständigkeit ist kein Spagat

Über den Unterschied zwischen Unabhängigkeit und Beliebigkeit Eigenständigkeit ist in der Politik ein großes Wort – und ein selten gelebtes. Viele verstehen darunter den Versuch, zwischen allen Seiten zu balancieren, Kompromisse zu schließen, Brücken zu bauen. Doch echte Eigenständigkeit entsteht nicht aus dem Wunsch, es allen recht zu machen, sondern aus der Klarheit, wofür man…

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