Impulse
Beobachten. Nachdenken. Widersprechen.
Diese Rubrik sammelt Gedanken, die nicht ins Parteiprogramm passen müssen, aber politisch sind. Texte, die Fragen stellen, statt fertige Antworten zu liefern.
Politik beginnt für mich nicht mit schnellen Antworten, sondern mit genauer Beobachtung. Mit der Bereitschaft, hinzusehen, einzuordnen – und auch Widerspruch auszuhalten.
Nicht jeder Impuls führt zu einer fertigen Position. Aber jeder kann ein Anfang sein: ein Moment des Nachdenkens, ein Perspektivwechsel, vielleicht auch ein kleiner Zweifel.
Impulse entstehen dort, wo Differenzierung beginnt – und wo man bereit ist, die eigene Haltung immer wieder zu hinterfragen.
Denn echte Veränderung beginnt selten mit dem Mut, Fragen zuzulassen. Wer bereit ist, sich irritieren zu lassen, öffnet den Raum für neues Denken.

Warum das Verschwinden einer Idee gefährlicher ist als das Scheitern einer Partei. Wenn eine liberale Partei verstummt, geht mehr verloren als nur ein politischer Akteur – es erodiert das Fundament unserer Demokratie. Denn Freiheit ist unbequem. Sie verlangt Verantwortung, widerspricht dem Reflex der Vereinfachung und trägt Konflikte offen aus. Gerade deshalb ist sie so verletzlich. Das…
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Warum der Einsatz gegen Radikalisierung Maß braucht – auf allen Seiten Seit Monaten prägen Demonstrationen und Gegendemonstrationen jeden Montag das Bild der Nürnberger Innenstadt. Was als Ausdruck demokratischer Meinungsfreiheit begann, hat sich zu einem ritualisierten Ausnahmezustand entwickelt – begleitet von aggressiver Stimmung, ideologischen Abgrenzungen und wachsender Überforderung der Ordnungskräfte. Im Zentrum stehen Versammlungen der Gruppe…
Weiterlesen Extremismus ist keine Einbahnstraße. Demokratie auch nicht.
Warum politische Überheblichkeit keine Haltung ist In der politischen Debatte beobachten wir eine gefährliche Entwicklung: Wer sich moralisch im Recht fühlt, meint zunehmend, über anderen zu stehen. Aus Haltung wird Selbstgerechtigkeit. Aus Überzeugung Überheblichkeit. Und aus dem Anspruch auf Mitsprache wird der Anspruch auf Deutungshoheit. Immer häufiger verkommt der politische Streit zur moralischen Einordnung: Wer…
Über Differenz, Standfestigkeit und den Wert unabhängiger Politik Der Platz des Liberalen liegt zwischen den Stühlen. Nicht aus Unentschlossenheit, sondern aus Überzeugung. Denn wer sich nicht treiben lässt – weder von politischen Lagern noch von moralischer Eindeutigkeit –, braucht Haltung. Freiheit gedeiht nicht in Parteilichkeit, sondern in Unabhängigkeit. Sie verlangt Differenzierung statt Gefolgschaft, Abwägung statt…
Warum Politik nicht alles versprechen – und schon gar nicht alles regeln sollte Es beginnt beim Heizungsverbot. Geht weiter bei der Kinderernährung. Und endet bei der Frage, wie viele Quadratmeter Wohnraum jemand noch bewohnen darf.Immer häufiger entsteht der Eindruck, der Staat wisse besser, was gut sei – und nehme sich das Recht, Menschen entsprechend zu…
Freiheit zur Haltung | Birgit Wegner